„Werzbach sellemols“ wurde zu einem großen Erfolg oder … „die Geiseknoddel ist echt"

Am Sonntag, dem 29.10.2017 startete die neue Reihe „Werzbach sellemols“ des Heimat- und Verkehrsvereins Niederwürzbach im DRK-Heim. Dass der Vorstand des Vereins mit dieser Idee voll ins Schwarze getroffen hatte, stellte sich bald heraus, denn die 75 Karten waren im Nu verkauft. Den Interessenten, die keine Karten mehr ergattern konnten, sei gesagt, dass auf Grund der enormen Nachfrage zu Beginn des neuen Jahres weitere Termine folgen werden.
Zu Beginn begrüßte Petra Linz als 2. Vorsitzende in Vertretung von Bernhard Wesely die zahlreichen Gäste. Sie wies darauf hin, dass der HVV nach turbulenten Jahren nun wieder in ruhigerem Fahrwasser seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen kann. Diese bestehe einerseits in der aktiven Gestaltung der Gegenwart unseres Orts, z. B. mit der alljährlichen Kastanienwanderung und dem Setzen des Zunftbaumes, und andererseits in der Bewahrung der Vergangenheit, zu der diese Veranstaltung zählt.
Kern der Veranstaltung waren 3 Filme von jeweils 20 Minuten, die das erste Strand- und Heimatfest im Jahre 1971 dokumentierten. Damals trafen sich im Vorfeld etwa 20 Niederwürzbacher Filminteressierte, die sich zur Aufgabe setzten, das Fest in Film und Ton zu dokumentieren. Daraus entstand im Jahr darauf der Amateurfilmclub Niederwürzbach. In der Gründungssitzung schlug Otto Hemmerling pragmatisch vor, einen jungen ersten Vorsitzenden zu wählen, dann müsse man nicht so oft einen Nachfolger suchen. Gewählt wurde damals Jürgen Baquet, der dieses Amt seitdem(!) innehat, womit Otto Hemmerling mit seinem Vorschlag Recht behielt. Jürgen Baquet, der das Filmequipment samt Filmvorführmaschine zu Verfügung stellte, berichtete über die damaligen Ereignisse und über die vielen Hindernisse, die es zu überwinden galt. Etwa, dass beim Anschalten der Bühnenbeleuchtung im Festzelt die Sicherung herausfiel und die Gäste zeitweise im Dunkeln saßen. Erstaunlich war die Tatsache, was an 3 Tagen damals von den Würzbacher Vereinen auf die Beine gestellt wurde: eine Ruderregatta auf dem Weiher, ein Fußballturnier der Dorfvereine, ein Festkommers, ein großer Umzug mit dem Motto „Deutsche Märchen“ und schließlich als Höhepunkt der bunte Abend mit dem damaligen absoluten Superstar der Määnzer Fasenacht, Margit Sponheimer, samt abschließendem Höhenfeuerwerk.
Es ist beachtlich mit wie viel Engagement und Hingabe die Niederwürzbacher dieses tolle Fest, dem noch einige folgen sollten, organisiert und durchgeführt hatten. Da konnte man sehen, was in so einem Dorf an Phantasie, an sportlichen und künstlerischen Fähigkeiten steckt. Gezeigt wurde auch ein Film von Seppl Allgayer, der das Ablassen des Würzbacher Weihers zum Anlass nahm, einen Film im „Science-Fiction-Format“ über Würzbach zu produzieren. Es wurde viel und herzlich gelacht, vor allem als der Professor, alias Seppl Allgayer, am Ende mit wissenschaftsschwerem Blick sagte: „Die Geiseknoddel ist echt!“
Nach den Filmen zeigte unser „Dorfhistoriker“ Klaus Ruffing aus seinem unermesslichen Wissen und Fundus zahlreiche Bilder aus Niederwürzbach und seiner Umgebung. Er zeigte unter anderem Bilder vom Sägeweiher als Badeweiher samt Umkleidekabine und kleiner Gastwirtschaft, von der Backsteinfabrik bis zur Würzbacher Mühle und deren Abriss. Beim Betrachten dieser Bilder haben sich viele Gäste wiedererkannt oder erkannten jemanden wieder. Es gab auch Bilder auf denen Niederwürzbacher Männer mit Frauen abgebildet waren, die nicht die spätere Ehefrau waren. Namen werden an dieser Stelle aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ nicht veröffentlicht. Es war alles in allem ein sehr kurzweiliger Nachmittag, an dem viel und herzlich gelacht wurde. Gelungen war der Nachmittag unter anderem auch, weil die vielen Helfer des DRK die Gäste mit selbstgebackenem Kuchen, Wurstbroten und Getränken hervorragend bewirtet haben.
Der Erlös dieser Veranstaltung geht in die Jugendarbeit des Roten Kreuzes, der Feuerwehr und der Pfadfinder.

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