Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr Niederwürzbach
Am Samstag, 28. Januar 2017 fand die Jahreshauptversammlung des Löschbezirkes Niederwürzbach statt. Im Schulungsraum des Feuerwehrhauses konnte Löschbezirksführer Robert Kendziora neben den Kameraden des Löschbezirkes und den Angehörigen der Jugendfeuerwehr den Kreisbrandmeister Thomas Hauck, Albert Zitt vom Kreisfeuerwehrverband sowie von Seiten der Politik die Ortsvorsteherin Petra Linz und ihren Stellvertreter Harald Pauly, Kreistags- und Ortsratsmitglied Ulrike Mauß, den Fraktionsvorsitzenden der „Linken“ im Stadtrat Antonio Reda sowie die Ortsratsmitglieder Jürgen Krancher und Andreas Motsch begrüßen.
Wehrführer Nehlig und Verwaltungsspitze enttäuschen den Löschbezirk
Der Wehrführer hatte als Reaktion auf eine bei einem politischen Neujahrsempfang geäußerte Kritik an der ersatzlosen Verlegung des LF8/6 von Niederwürzbach nach Pinningen seine Teilnahme an der Jahreshauptversammlung abgesagt. Da auch die Bürgermeisterin der Einladung nicht gefolgt war, standen den Angehörigen des Löschbezirkes keine in der Hierarchie der Verwaltung maßgeblichen Ansprechpartner für ihre Anliegen, Fragen und Wünsche zur Verfügung. “So geht man nicht mit den Ehrenamtlichen um“, „Wo ist hier die Wertschätzung unserer Feuerwehrmänner und -frauen“ brachten es Ulrike Mauß und Antonio Reda auf den Punkt. Kreisbrandmeister Thomas Hauck merkte an, dass man von einem Wehrführer in dieser besonderen Leitungsfunktion sicherlich einen professionelleren Umgang mit Kritik erwarten müsse; er werde mit dem Wehrführer das Gespräch suchen mit dem Ziel eine Aussprache mit allen Beteiligten zu organisieren. Auch alle anwesenden Ortsratsmitglieder über die Parteigrenzen hinweg kritisierten die mangelnde Kritikfähigkeit des Wehrführers und verwiesen auf einstimmige Beschlüsse im Ortsrat von Niederwürzbach gegen eine Verlegung des LF 8. Dem Wehrführer sei wohl nicht bewusst, dass in Deutschland immer noch die Meinungsfreiheit im Grundgesetz festgeschrieben sei. „Wir lassen uns doch keinen Maulkorb verpassen“, fasste Jürgen Krancher die Redebeiträge treffend zusammen.
Runder Tisch gefordert
Angesichts der offensichtlich sehr angespannten Situation zwischen Wehrführung und dem Löschbezirk wurde allseits die Forderung erhoben, dass die Bürgermeisterin die Angelegenheit zur Chefsache erklärt und alle Beteiligten zu einem Runden Tisch einlädt. Die Löschbezirksführung ist hierzu jedenfalls bereit.
Löschbezirksführer Kendziora ließ sich jedoch auch von den „Widrigkeiten“ nicht beirren und führte in bekannt souveräner Art durch die Jahreshauptversammlung und gab folgenden positiven Rechenschaftsbericht für das Jahr 2016 ab.
Erfolgreiche Arbeit in 2016
Auf ein arbeitsintensives Jahr 2016 konnte Löschbezirksführer Robert Kendziora zurückblicken.
Zu 21 Einsätzen wurde der Löschbezirk alarmiert; insgesamt wurden hierbei rd. 175 Einsatzstunden abgeleistet.
Im Bereich der Aus- und Fortbildung fanden im Löschbezirk 45 Übungen, also im Prinzip einmal wöchentlich montags abends statt.
Mehrere Feuerwehrangehörige besuchten diverse Lehrgänge auf Stadt-, oder Kreisebene sowie an der Feuerwehrschule des Saarlandes in Saarbrücken.
Führerschein der Klasse C für Nachwuchskräfte
„Was lange währt, wird endlich gut“, mit diesen Worten umschrieb der Löschbezirksführer die letztlich von Erfolg gekrönten Diskussionen mit der Wehrführung hinsichtlich der Finanzierung des Erwerbs des Führerscheins der Klasse C (frühere Klasse 2) für insgesamt 5 Nachwuchskräfte des Löschbezirkes. Ansonsten wäre der Löschbezirk wegen des in den nächsten Jahren anstehenden Generationenwechsels ohne Fahrer/Maschinisten da gestanden und nicht mehr einsatzbereit gewesen.
Mitarbeit in der Dorfgemeinschaft
In das Dorfgeschehen brachte sich der Löschbezirk Niederwürzbach ebenfalls ein. So wurde auch im letzten Jahr traditionell am ersten Wochenende im Monat Juni ein Tag der offenen Tür veranstaltet. Am Seniorennachtmittag wurde die komplette Bestuhlung und Bühne durch die Feuerwehrangehörigen auf- und abgebaut. Die Ehrenwache der Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen am Volkstrauertag ist Ehrensache. Des Weiteren beteiligte man sich beim Austausch der defekten Glühbirnen der Beleuchtung am Weiherdamm sowie bei Verkehrssicherungsmaßnahmen bei örtlichen Veranstaltungen wie dem Martinsumzug, der Fronleichnamsprozession und bei der Einweihung der Grubenlok. Schließlich rundet die Stellung von Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen wie bspw. dem Hexenfeuer in der Lettkaul das Engagement der Wehr innerhalb der Dorfgemeinschaft ab.
Erfolgreiche Jugendarbeit
Von einer erfolgreichen Jugendarbeit konnte der Jugendfeuerwehrbeauftragte Philipp Tönjes berichten. Zurzeit nehmen 8 Jugendfeuerangehörige immer freitags abends von 18.15 bis 19.30 Uhr „mit Feuereifer“ an den Ausbildungsmaßnahmen teil. Aber nicht nur feuerwehrspezifische Themen standen auf dem Programm der Jugendfeuerwehr. Auch viele andere Unternehmungen, die nichts mit der eigentlichen Feuerwehrarbeit zu tun haben, wurden durchgeführt. Ziel war es, den Spaß an gemeinschaftlichen Unternehmungen, das Für- und Miteinander in einer Gemeinschaft zu fördern, also kurzum ein soziales Engagement ins Bewusstsein der Jugendlichen zu rufen.
50 Jahre Jugendfeuerwehr in Niederwürzbach; Dank an Bevölkerung
Highlight des Jahres 2016 war sicherlich die Großübung der Jugendfeuerwehren der Stadt Blieskastel hier in Niederwürzbach anlässlich des 50-jährigen Gründungsjubiläums der Niederwürzbacher Jugendfeuerwehr. In seinem Jahresrückblick ging Tönjes auf den reibungslosen und wirklichkeitsnahen Übungsablauf ein. „Die sehr große Resonanz von Seiten der Bevölkerung hat uns in unserer Arbeit sehr bestärkt“, merkte Tönjes mit Stolz an. Die Tatsache, dass auch viele junge Familien mit ihren Kindern die Übung verfolgten und ihr Interesse bekundeten, stimme ihn zuversichtlich, dass er demnächst den bzw. die ein oder andere Jugendliche zumindest zu einer „Schnupperausbildung“ im Feuerwehrhaus begrüßen könne.
Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges
Das nach dem Abzug des LF 8 letztlich einzig am Standort in Niederwürzbach verbliebene Löschfahrzeug, ein Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug, LHF 16/25, ist mittlerweile mit 33 Jahren altersschwach und reparaturanfällig geworden.
Nach dem Brandschutzbedarfsplan ist eine Neuanschaffung vorgesehen. Der Löschbezirk geht davon aus, wie Kendziora in seinem Bericht formulierte, dass die Vorgaben des Brandschutzbedarfsplanes in diesem Fall genauso konsequent berücksichtigt und umgesetzt werden wie dies beim Abzug des LF 8 der Fall gewesen war. Er appellierte an die anwesenden Kommunalpolitiker bei den jetzt anstehenden Beratungen über den Doppelhaushalt 2017/2018 entsprechende Finanzmittel bereitzustellen.
Kassenwart und Schriftführer im Amt bestätigt
Als Kassenwart wurden Hans-Clemens Stephan und als Schriftführer Andreas Motsch in ihren Ämtern jeweils einstimmig für weitere 3 Jahre bestätigt.
Konzept für Personalrekrutierung im Bereich Brandschutz seitens der Stadt angemahnt
Aktuell zählt der Löschbezirk Niederwürzbach 25 aktive Feuerwehrmitglieder, darunter zwei Frauen. Die Sollstärke des Löschbezirks beträgt 28 aktive Feuerwehrangehörige. Der Löschbezirk selbst hat und wird auch weiterhin mit Nachdruck insbesondere in die Nachwuchsarbeit investieren.
Aber man erwarte von der Stadt ein Konzept, um den Herausforderungen, die der demografische Wandel jetzt schon mit sich bringt, zu begegnen.
Die Gründung und Unterhaltung einer Feuerwehr AG an einer der weiterführenden Schulen in der Stadt wäre sicherlich aus Sicht des Löschbezirkes ein geeignetes Mittel, um erfolgversprechende Nachwuchsarbeit zu leisten. Darüber und vieles mehr hätte man gerne in der Jahreshauptversammlung mit den für das Feuerwehrwesen Verantwortlichen der Stadt gesprochen, aber … siehe eingangs des Berichtes.
In eigener Angelegenheit
Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger von Niederwürzbach und Seelbach.
„Ihre“ Feuerwehr wurde im abgelaufenen Jahr zu 21 Einsätzen alarmiert. Tag und Nacht, Jahr aus, Jahr ein stehen wir ehrenamtlich und unentgeltlich zur Verfügung, um in Notsituationen zu helfen. Wir benötigen hier in Niederwürzbach dringend personelle Verstärkung.
Erschwerend kommt hinzu, dass die (ohnehin zu wenigen) Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen tagsüber ihrer Arbeit nachgehen, so dass es gerade zu diesen Zeiten zu sehr kritischen Situationen kommen kann.
„Stell Dir vor, es brennt, und niemand kommt zu Hilfe???“ – oder die Wehren aus den Nachbarorten kommen zu spät???
Der Löschbezirk Niederwürzbach sucht daher dringend neue Mitglieder. Weitere Informationen und Ansprechpartner sind auf der Homepage des Löschbezirk Niederwürzbach unter www.feuerwehr-niederwuerzbach.de zu finden.